Elstertal zwischen Greiz und Wünschendorf (FFH, SPA)

  • Elstertal bei Berga
  • Greizer Park
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus)
© Foto: Pröhl/fokus-natur.de
    Braunes Langohr (Plecotus auritus) © Foto: Pröhl/fokus-natur.de
  • Greizer Park mit Weißem Kreuz
  • Hangwald im Elstertal mit Kiefer
  • Wildkatze im Elstertal (Lockstock)
  • Schlötenbach bei Neumühle
  • Silikatfelsen mit Rippenfarn - Elsterhänge bei Clodra

Das Kronjuwel im thüringischen Vogtland.

Die Weiße Elster ist ein 245,4 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Saale und entspringt im tschechischen Elstergebirge östlich von Aš (Asch). Von dort aus sucht sie ihren Weg durch das sächsische und thüringische Vogtland, verlässt das Mittelgebirge bei Zeitz, tritt dann in die Leipziger Tieflansbucht ein und fließt durch Leipzig nach Halle, wo es im Stadftteil Silberhöhe in die Saale mündet.
Der hier vorgestellte, geschützte Elsterabschnitt des thüringischen Vogtlandes verläuft ab der Landesgrenze zu Sachsen von Elsterberg über Greiz bis nach Wünschendorf. Zuflüsse auf diesem Abschnitt sind Göltzsch, Krümme, Schlötenbach, Krebsbach, Röschnitz, Pöltschbach, Harnbach, Culmitzsch, Fuchsbach, Weida. Die Elster fließt von dort aus weiter durch Gera und verlässt nördlich von Bad Köstritz die Landesgrenze nach Sachsen Anhalt.

Das FFH-Gebiet:
Das gesamte Gebiet repräsentiert einen besonders wertvollen Flussabschnitt der Weißen Elster mit naturnahen Strukturen, einschließlich der Aue und Steilhangbereiche mit Silikatfels-Lebensraumtypen, naturnahen Eichen-Hainbuchen- und Schlucht-Hangwäldern sowie Erlen-Eschen-Weichholzauenwäldern. Als besonders schützenswerte Tierarten nach Anhang II der FFH-Richtlinie gelten die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), das Große Mausohr (Myotis myotis), der Kammmolch (Triturus cristatus), der Fischotter (Lutra lutra), die Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia) sowie die im Gebiet des Schlötenbaches vorkommende Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis). Weitere bedeutsame Arten des Elstertals sind die Wildkatze (Felis sylvestris), die Zauneidechse (Lacerta agilis) und die Schlingnatter (Coronella austriaca).
Auch Teile des Greizer Parks gehörden zum FFH-Gebiet. Der Greizer Park ist ein denkmalgeschützter, historischer Landschaftspark mit Feuchtwiesen der Elsteraue sowie Stillgewässern. Er repräsentiert in hervorragender Weise die in Thüringen sehr selten gewordenen extensiv genutzten mageren Mähwiesen des Flach- und Hügellandes in einem ausgezeichneten Pflegezustand. Hier kommen folgende Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie vor: Kammmolch (Triturus cristatus) und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Glaucopsyche [Maculinea] nausithous). Weitere bedeutsame Arten sind Seefrosch (Rana ridibunda) und Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Alljährlich kann man Anfang Juni auf den „Hammerwiesen“ des Greizer Parks tausende blühende „Majalis-Orchideen“ erleben – in dieser Größenordnung ein einzigartiges Vorkommen für Ostthüringen.

Das Vogelschutzgebiet:
Das gleichnamige Vogelschutzgebiet (beide Gebiete mit 1.602 ha Größe auch flächengleich) bietet aufgrund seiner verschiedenen Talstrukturen einer Vielzahl europäisch geschützte Vogelarten optimale Lebensräume. Die vielgestaltigen, in angrenzende Hangwälder eingebetteten Biotopkomplexe, bilden einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche bedrohte Vogelarten. Dazu gehören folgende Arten: Eisvogel, Grauspecht, Halsbandschnäpper, Mittelspecht, Neuntöter, Rauhfußkauz, Schwarzspecht, Schwarzstorch, Sperlingskauz, Uhu, Wespenbussard, Zwergschnäpper.  Weitere bemerkenswerte  Vogelarten sind: Wasseramsel, Bergstelze, Hohltaube, Waldschnepfe und Schlagschwirl. In den aufgelassenen Steinbrüchen ist mit dem Wanderfalken als Brutvogel zu rechnen. An der Weißen Elster wurde außerdem die bisher einzige erfolgreiche Brut des Gänsesägers in Thüringen registriert.
In den mit Felsen durchsetzten Steilhängen stocken lichte Traubeneichen-Birken-Kiefernmischwälder, in denen man mit etwas Glück nachts den schnurrenden Gesang des Ziegenmelkers vernehmen kann. Die Regeneration dieser Eichen-Trockenwälder, aber auch der Eichen-Hainbuchenwälder und der Schlucht-Hangwälder muss weiterhin gefördert sowie  die Erhaltung der Silikatfelsfluren und der reich strukturierten Steilhänge als wertvolle Brut- und Nahrungshabitate für Vogelarten sichergestellt werden.

Das Besondere des Natura 2000-Gebietes "Elstertal zwischen Greiz und Wünschendorf" liegt aufgrund der oft steil abfallenden Tallage in der Ungestörtheit, von der vor allem Tierarten profitieren. Der Erhalt dieses einzigartigen Rückzugsraums für Tiere aber auch Pflanzen bzw. Pflanzengesellschaften muss auch in Zukunft höchste Priorität haben.

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Klaus Jäger
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