Frießnitzer See – Struth (FFH-, SPA-Gebiet)

  • Wasserbüffel im Schutzgebiet
  • Panoramabild vom Frießnitzer See,
© Foto: Lutz Wolfram, 2012
    Panoramabild vom Frießnitzer See, © Foto: Lutz Wolfram, 2012
  • Aussichtsturm am Frießnitzer See,
© Foto: Lutz Wolfram, 2014
    Aussichtsturm am Frießnitzer See, © Foto: Lutz Wolfram, 2014
  • Bekassine (Gallinago gallinago),
© Foto: Reiner Rathmann, 2015
    Bekassine (Gallinago gallinago), © Foto: Reiner Rathmann, 2015
  • Vogelinsel im Frießnitzer See © Lutz Wolfram
    Vogelinsel im Frießnitzer See © Lutz Wolfram
  • Blick vom Turm
  • junge Rohrweihe (Circus aeruginosus),
© Foto: Reiner Rathmann, 2015
    junge Rohrweihe (Circus aeruginosus), © Foto: Reiner Rathmann, 2015
  • Baggerarbeiten-Entschlämmung NABU
  • Entschlämmung Frießnitzer See

Das FFH-Gebiet "NSG Frießnitzer See-Struth" (355 ha) liegt in einer flachen Senke über Buntsandstein am Nordrand des Schiefergebirges. Charakteristisch für das Gebiet sind der bekannte Frießnitzer See sowie weitere zahlreiche Gewässer, Verlandungsvegetation und große Grünlandflächen. Es hat sich hier ein Lebensraumkomplex aus Flachmoor und Quellbereichen, Teichen und naturnahen Kleingewässern, Röhrichten, Feucht-und Nasswiesen, naturnahem Moorwald sowie offenen Sandflächen als Lebensraum für zahlreiche gefährdete Pflanzen-und Tierarten entwickelt.

FFH-Arten sind der Kammmolch und die Schmale Windelschnecke. Seit einigen Jahren ist auch der Fischotter im Gebiet. Aufgrund der Größe und Vielgestaltigkeit gibt es eine ganze Reihe weiterer bedeutender Tier-und Pflanzenarten, die hier nur zum Teil aufgeführt werden:

  • Wasserfledermaus
  • Fransenfledermaus
  • Moorfrosch
  • Hochmoor-Perlmutterfalter
  • Flache Teichmuschel
  • Gemeine Teichmuschel
  • Breitblättriges Knabenkraut
  • Zwerg-Lein
  • Weißes Schnabelried
  • Kriech-Weide

Da die Flächen auch für seltene und geschützte Brut- und Zugvögel von großer Bedeutung sind, erhielten diese im Jahr 2007 noch als Teil des SPA-Gebietes "Auma-Aue mit Wolcheteiche und Struthbach-Niederung" mit einer Gesamtgröße von 843 ha den Status eines Europäischen Vogelschutzgebietes (SPA-Gebiet).
Nirgends im Landkreis Greiz gibt es solche großen Röhrichtgebiete wie hier. Aus diesem Grund ist der Frießnitzer See auch ein historisch bekanntes Vogelparadies. Hier eine Auswahl der vorkommenden Vogelarten:

  • Bekassine
  • Blaukehlchen
  • Wasseralle
  • Teichrohrsänger
  • Schlagschwirl
  • Zwergtaucher
  • Rohrammer
  • Eisvogel
  • Rohrweihe
  • Fischadler

Zur Geschichte:

Der Frießnitzer See ist mit einer Burgruine vergleichbar, sind doch erste Hinweise auf sein Bestehen bereits seit dem Hochmittelalter bekannt. Auch wurde im Laufe der Jahrhunderte seine Gestalt vielfach verändert. Der hohe Sedimenteintrag des Buntsandsteins führte zu einer wechselnden Verlandung/Entschlammung, Vergrößerung/Verkleinerung und schließlich Dammaufschüttung, so dass der „See“ eigentlich ein Teich wurde – ein von Menschenhand geschaffener Biotop. Sein hoher Wert für die Natur wurde früh erkannt und schon im 19. Jahrhundert botanisch und ornithologisch untersucht, wobei die Ornithologie zu dieser Zeit vor allem mit der Flinte betrieben wurde. Erwähnt seien hier der „Vogelpastor“ Christian Ludwig Brehm, der Vater des berühmten Alfred Brehm, und Karl Theodor Liebe. In der DDR wurde am See eine Entenmast eingerichtet mit den negativen Folgen hoher Eutrophierung. Auch die Vegetation unterlag vielfältigen Veränderungen. So verhinderte die Trinkwasserzone im Verlandungsbereich lange Jahre eine wirkungsvolle Beweidung. Vor und nach der deutschen Wiedervereinigung hatte sich der Frießnitzer

Ornithologe Hans Günter Baum für das Gebiet eingesetzt und seine Unterschutzstellung voran getrieben. In den letzten Jahren wurden u. a. erfolgreich Schilf eingebracht und neue Kopfweiden gesteckt. In all der Zeit ist der See/Teich ein Hotspot der Ornithologie in Thüringen und ein Mekka für Birdwatcher geblieben, die heute das Spektiv anstatt der Flinte zum Einsatz bringen.

Mit der 2013 durch den NABU erfolgten Entschlämmung des Sees, dem Erwerb von Flächen und der Einrichtung einer extensiven Beweidung mit Wasserbüffeln ist bereits jetzt (2015) schon eine erhebliche Verbesserung des Biotopwertes, nicht nur für Vögel, zu erkennen.

Erleben kann man das Gebiet am besten vom neuen Beobachtungsturm aus, der direkt am Frießnitzer See steht. Von hier aus kann man in Richtung Großerbersdorf auf einem Lehrpfad alles über Tier- und Pflanzenarten, Pflege und Historie des Schutzgebietes erfahren. Durch auf den Tafeln zusätzlich noch befindlichen Fragen erhält der aufmerksame Leser am Ende des Pfades ein interessantes Lösungswort.

Den Flyer des NABU zum Naturschutzgebiet mit allen wichtigen Informationen finden Sie hier.

Auszüge aus dem Ornithologisches Gutachten 2015 finden Sie auf der Internetseite zum Frießnitzer See.
Ornithologisches Gutachten 2015

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Christoph Kummer
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