Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)

  • Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)
    Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)

Die Moosbeere ist ein Zwergstrauch der zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) gehört. Ihre sehr dünnen und fadenartigen Zweige kriechen am Boden oder auf  Torfmoospolstern und können eine Länge von 10–80 cm erreichen. Die aufrecht stehenden Blütentriebe erreichen eine Höhe von etwa 5 cm.

Sie hat kleine, dunkelgrüne, zugespitzte Blätter die am Rand umgerollt sind.
Die turbanartige rote Blumenkrone wird aus vier oder fünf Blättern gebildet, die fast voneinander getrennt, nur am Grund miteinander verwachsen sind. Die Blütezeit ist Juni bis August. Nach der Befruchtung der Blüte reifen kugelförmige, 6–8 mm lange, dunkelrote Beere, welche reichlich Vitamin C enthalten, aber erst genießbar sind wenn sie wenigstens einmal durchgefroren waren.

Die Moosbeere ist aufgrund ihrer anspruchsvollen Ökologie meist in Schutzgebieten anzutreffen. Dort ist ein Betreten der Flächen meist stark beschränkt und die eine Entnahme der Pflanze bzw. Früchte verboten.

Als Standort bevorzugt die Moosbeere kärgliche Hoch- und Zwischenmoore, Kiefernbruchwälder und Fichtenmoorwälder mit nassen, sauren Torfböden.
Sowohl in den Alpen wie auch in den Hochmooren des Tieflandes kommt die Moosbeere meist in lockeren, aber individuenreichen Beständen vor; doch besiedelt sie nicht jeden potentiellen Standort.

Mit der Zerstörung letzter Hochmoorreste, vor allem durch Eutrophierung schwindet auch dieser winzige, bei näherer Betrachtung aber überaus reizvolle Zwergstrauch.

Verbreitung:
Die natürliche Heimat von Vaccinium macrocarpon liegt in Hochmooren im östlichen Nordamerika. Das Verbreitungsgebiet reicht von New Brunswick und Neufundland in Kanada bis zu den US-Bundesstaaten North Carolina, Tennessee und Virginia. Die Art kommt dort in Gesellschaften der Klasse Eriophoro-Kalmietea vor.

Vaccinium macrocarpon wurde in mehreren Mooren Deutschlands sowie auf den niederländischen Inseln Terschelling und Vlieland als Neophyt eingebürgert. Sie kommt hier in Gesellschaften der Ordnung Spagnetalia vor. Weitere Einbürgerungen durch Kulturflüchtlinge erfolgten im Westen der USA (Kalifornien und Washington) und in England."

Schutzstatus:

  • Roten Liste der Pflanzen Deutschlands (LUDWIG & SCHNITTLER 1996)
    Status: 3 (gefährdet)
  • Roter Liste Thüringens
    Status: 2 (stark gefährdet)

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